Ausstellung in Moskau (Russland) mit Thai Sondershow, 2008

Im Dezember 2008 ging es zur internationalen Ausstellung nach Moskau.  Magic Thai Goblin’s Zeppelin wurde unter mehr als 1.280 Katzen und anlässlich der Thai-Sondershow „Best male – Thai“ und zum World Champion.

Nur für ein Ausstellungswochenende nach Moskau zu kommen ist viel zu kurz und so haben wir eine Kurzreise daraus gemacht. Vom 04.12. – 09.12.09 sind Chiara, Carola, Paolo, Giuseppe und ich zusammen mit unseren Katzen nach Moskau gereist. Auf dem Hinweg hatte uns noch Galina begleitet, die nach der Katzenausstellung nach Hause nach Novosibirsk geflogen ist.

Der Flug war angenehm, die Katzen allesamt sehr entspannt und mit nur einer kleinen Verspätung sind wir in Moskau-Domodedowo gelandet. Hier die erste kleine Aufregung: die Ausstellungskäfige der Italiener, die von Mailand aus nach Tegel geflogen waren, sind in Berlin stehen geblieben. Am nächsten Tag wurden diese vom Flughafen in unser Quartier geliefert, also kein Problem.

Nach der Veterinäruntersuchung am Flughafen konnten wir zu Natascha, die uns in Empfang genommen hatte, nach Hause fahren. Mit einem Zubringerbus sind wir zur nächsten Metrostation gefahren.

Die erste Fahrt mit der Moskauer Metro war ein absolutes Erlebnis! Die Berliner oder auch die Mailänder U-Bahn kann man mit der Metro absolut nicht vergleichen. Während es bei uns eher gemütlich zugeht, muss man in der Metro schnell sein – und zwar beim Ein- und beim Aussteigen, denn die Zeit, die man dafür hat, ist verdammt kurz. Täglich benutzen von den 20 Millionen Moskauern 9 Mio. Menschen die Metro, die 177 Stationen hat und insgesamt rund 293 km lang ist. Zur Rush-Hour fahren die Züge alle 1,5 bis 3 Minuten, ansonsten alle 2 bis 4 Minuten. Da viele Stationen sehr tief liegen, wurden lange, besonders schnell fahrende Rolltreppen installiert. Die weltweit längste Rolltreppe mit 126 m und 740 Stufen hat die Station “Park Podeby”. In manchen Stationen dauert es bis zu 3 Minuten, bis man das Bahnsteigniveau erreicht hat.

Die Stationen selbst sind zum Teil sehr prunkvoll ausgestattet. Die Station “Komsomolskaja” soll die schönste Station sein. 1952 wurde sie eröffnet, die 72 achteckigen Pfeiler sind mit hellem Marmor verkleidet. Der Deckenbereich ist mit mehreren Kronleuchtern dekoriert. Zwischen diesen geben acht Monumentalmosaiken, jeweils aus 300.000 einzelnen Teilen bestehend und durch Stuck umrahmt, Szenerien der russischen Geschichte wieder.  Weiterhin gibt es in Moskau insgesamt 8 Bahnhöfe, von wo aus Züge nach ganz Russland fahren. Sicherheit wird in der Metro groß geschrieben – überall sind Überwachungskameras und an den Rolltreppen sitzen jeweils oben und unten Mitarbeiter in Kabinen, die alles beobachten. Was uns auch besonders positiv aufgefallen ist: es ist alles blitzsauber.

Am Freitag hatten wir, nach einem ausgiebigen Frühstück, eine Stadtbesichtigung unternommen. Als Stadtführerin stand uns Rita zur Seite, eine Moskauerin, die sehr gut deutsch spricht und jedes noch so kleine Detail über ihre Stadt erzählen kann. Was möchte man in Moskau selbstverständlich sehen? Richtig: den Roten Platz und den Kreml. Alles sind wir abgelaufen: den Märchengarten, das Bolschoi-Theater, die wunderschön gestalteten Kathedralen und eine Ausstellung haben wir auch besucht. Auch dem berühmten Kaufhaus “Gum” hatten wir einen Besuch abgestattet. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Zwar etwas windig, aber trocken und nicht besonders kalt.

Zum Abschluss gab es dann noch eine Stadtrundfahrt durch das beleuchtete Moskauer Zentrum – wieder mit Rita als Dolmetscherin. Hierbei sind wir dann auch über die Moskauer Propekte gefahren. Prospekte sind breite Straßen mit bis zu 14 Fahrspuren. Es gibt keine Fußgängerampeln und kein Moskauer würde auf die Idee kommen, quer über die Fahrbahn zu laufen. Um die Prospekte zu überqueren, gibt es Fußgängertunnel.

Die Stadtrundfahrt war toll, wir hatten noch einmal viele Sehenswürdigkeiten gesehen wie z. B. die Lomonossov-Universität, die ebenfalls riesig ist. Die Universität, die 1755 gegründet wurde, hat 1000 einzelne Häuser und Bauten mit einer Gesamtfläche von ca. 1 Million m2, darunter 8 Wohnheime, in denen mehr als 12.000 Menschen untergebracht sind.

Müde und vielen neuen Eindrücken sind wir nach Hause zurück gekehrt, wo wir uns, wie schon am Vorabend, mit russischen Leckereien den Bauch füllen konnten.

Samstag ging es dann zur Katzenausstellung – die Katzen und das Gepäck mit dem Auto vorweg und “der Rest” natürlich mit der Metro hinterher. So viele Katzen hatte ich auf einer Ausstellung noch nie auf einmal gesehen…. an beiden Tagen waren jeweils 1.182 Tiere da! Entsprechend groß war die Halle. Es war nicht nur eine Ausstellung vom WCF, sondern auch von CFA, ICU, MFA und FIFe. 30 Thaikatzen waren vor Ort. Das ist beachtlich, wenn die riesigen Entfernungen in Russland bedenkt, die einige Züchter zurück gelegt hatten.

Gerichtet hat am Samstag Frau Tatiana Dyachuk aus der Ukraine. Eine sehr kompetente Richterin, die ausgesprochen lieb zu den Tieren war. Trotz der großen Konkurrenz bei den Kurzhaarkatzen hatten es einige Thaikatzen geschafft, für die BIS zu nominiert zu werden:

Magic Thai Goblin´s Dahlia weiblich 3-6 Monate
Talsun Thai Legende männlich 3-6 Monate
Paris Magic Kat männlich Kastrat
Liliana Gold weiblich, erwachsene Klasse
Schaman Taiski Praid männlich, erwachsene Klasse

Am Sonntag ging es nicht weniger spannend weiter, denn an diesem Tag war die Thai-Sondershow. Unser Richter war Herr Jeremiasz Gradkowski aus Polen. So einen gründlichen und ausführlichen Richter hatten wir bisher noch nie erlebt. Er hat sich die Katzen supergenau angesehen (von allen Seiten!), hat jeden noch so kleinen “Fehler” sofort erkannt und auch benannt. Von ihm für ein hervorragendes Tier ein Lob zu bekommen, ist eine große Auszeichnung.

Herr Gradkowski hat im Anschluss an das Richten den Züchtern dann auch ein großes Lob ausgesprochen, für die sehr gute züchterische Arbeit, die in den letzten Jahren geleistet wurde. Er war positiv überrascht darüber, was sich in der Thaizucht getan hat und wie gleichmäßig die Thaikatzen – obwohl aus verschiedenen Ländern – aussehen.

Die Thai-Sondershow wurde auf der Bühne von Frau Anna Rudakowa aus Russland durchgeführt. Jedes Tier wurde eingehend begutachtet und dann das Beste seiner Klasse gekürt. Bei den weiblichen Tieren mussten 11 Thaikatzen in der offenen Klasse gegeneinander antreten. Da als Richter die Wahl treffen zu müssen ist nicht einfach. Unser Zeppelin konnte sich (wieder einmal) gegen die Konkurrenz behaupten und wurde bester Kater der Thai-Sondershow! Als besondere Überraschung bekam jede Thaikatze (naja, eher die Besitzer) ein handgemaltes Bild von der Moskauer Malerin Darja Kajrombaeva, ein T-Shirt (gestaltet von Galina Azarkina) und eine Plakette. Eine wunderschöne Erinnerung!!

Auch am Sonntag waren die Thaikatzen dann ganz besonders erfolgreich:

Grand Fluffy Joy Best in Show, männlich, erwachsene Klasse
Tissa Best opp. Sex und BOB – Platz 4,
Darewna Magic Kat Bis, weiblich 3-6 Monate

Und was darf bei allem nicht fehlen? Genau – die gemütliche Runde. Nach dem Richten wurde an beiden Tagen von netten, fleißigen Bienchen Brot, Wurst, Käse und Getränke organisiert und die “Thairunde” hat es sich gut gehen lassen.

Besonders positiv beim gesamten Richten ist uns aufgefallen, dass die Richter in Kabinen gesessen haben, die an 3 Seiten geschlossen waren. Das schafft eine ruhige Atmosphäre für Mensch und Tier. Die Katzen sehen die anderen Artgenossen nicht und sind sehr entspannt. Überhaupt war es in der riesigen Halle ausgesprochen ruhig. Es gab keine übermäßig lauten Lautsprecherdurchsagen, keine Dauerberieselung mit lauter Musik. Auch durch die vielen Besucher an diesem Wochenende wurde es nicht lauter. Die Katzen waren relaxt und viele hatten sich auf den Schultern ihrer Besitzer durch die Halle tragen lassen oder lagen auf den Ausstellungskäfigen, um sich von den vielen Fotografen ablichten zu lassen.

Ein aufregendes Ausstellungswochenende ging zu Ende. Es gab viele nette Gespräche sowohl mit Ausstellern als auch mit anderen Züchtern.

Am Montag wurde dann erst einmal ausgeschlafen – die 2 Stunden Zeitverschiebung und das (sehr) frühe Aufstehen einschließlich der Sightseeing-Tour usw. hatte uns doch sehr müde gemacht. Nach einem guten Frühstück ging es dann auf den nahe gelegenen Markt, wo typisch russische Leckereien eingekauft wurden – natürlich auch um sie mit nach Hause zu nehmen.

Anschließend sind wir zur ältesten Straße Moskaus gefahren: zum “Arbat”. Der Arbat ist wohl die beliebteste Flanier-Meile. In dieser Fußgängerzone ist immer viel los: Künstlerläden und Souvenirstände sind mit unzähligen Matroschka-Variationen und anderen typisch russischen Artikeln überhäuft, Maler, Musiker und andere Straßenkünstler sorgen für ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, kleine Cafés und Restaurants laden zu einer Pause ein. Auf den ersten Blick scheint der Arbat sehr touristisch. Doch vor allem Moskauer selbst lieben diesen Ort mit einem ganz besonderen Flair. Der Arbat ist nicht einfach eine Straße, er ist eine Legende, und jedes Haus hier ist Geschichte. Zum ersten Mal wurde der Arbat 1493 in den Chroniken erwähnt. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Arabischen und bedeutet “Außenbezirk”. Und tatsächlich hieß damals die ganze Gegend vom Kreml bis zum modernen Garten Ring “Arbat”. Im 16. Jahrhundert wohnten hier Handwerker. Auch heute noch heißen die Straßen rund um den Arbat Zimmermann, Silber- oder Geldmacher Gasse.

Köstlich gegessen hatten wir im Restaurant “Genatsvale”, welches schon alleine für sich eine wahre Augenweide ist. Beim Eintreten hat man den Eindruck in eine Mühle zu kommen. Der Boden ist aus dickem Kopfsteinpflaster, von einem “Wasserfall” plätschert Wasser von der Wand. Eine Mühle dreht sich vom fließenden Wasser. Die Tische sind in kleinen Separées unterteilt. Sehr gemütlich. Etwas gewöhnungsbedüftig ist, dass das Essen nach Gewicht berechnet wird und dass die Beilagen extra bestellt werden müssen. Das Essen selbst war oberlecker! Und in guter Gesellschaft waren wir auch: Will Smith und Condoleeza Rice waren u. a. schon unter den Gästen des Restaurants.

Dienstag hieß es dann Koffer packen. Mit der Metro ging es wieder zum Flughafen. Nach zahlreichen Kontrollen bestiegen wir unseren Flieger nach Berlin. Für mich hieß es 2 Stunden später: angekommen, aber die Italiener mussten noch weiter nach Mailand und Carola nach Gera.

Moskau war ein Erlebnis und 5 Tage sind für diese große Stadt viel zu wenig Zeit. Ich werde die Stadt ganz bestimmt noch einmal besuchen. In diesem Sinne: Do swidanja.

Vielen Dank für die hilfreiche Unterstützung von Lena Lazareva und Natalja Kerimova.

Monika