Krallenpflege und Krallenschneiden – Maniküre/Pediküre für die Thaikatze (traditionelle Siamkatze)

Dass unsere Samtpfoten auch „kratzbürstig“ sein können – das sehen wir tagtäglich im Zusammenleben mit ihnen. Und dass die Tiger einen Kratzbaum brauchen, ist den meisten auch geläufig, nicht nur zum Schutze des Sofas, sondern auch zur Krallenpflege. Doch was heißt das genau?

„Die Katze hat sichelförmige Krallen an jeder Vorderpfote, vier an jeder Hinterpfote. Sie erleichtern das Klettern, dienen aber auch bei der Jagd oder als Waffe zur Verteidigung. Aus Katzensicht müssen die Krallen immer messerscharf sein, werden somit regelmäßig an geeigneten Gegenständen gewetzt. Dabei wird die äußere Schicht, die Krallenhülse, abgezogen. Zum Vorschein kommt eine nigelnagelneue Kralle, die zudem kürzer ist.“

Katzen mit Freigang brauchen in ihrem Zuhause in der Regel keine weitere Behandlung. Durch das Streifen draußen auf verschiedenen Untergründen, nutzen sich ihre Krallen ab. Bäume o.ä. dienen nicht nur zur Pflege, sondern auch zur Reviermarkierung. Sollte sie sich auch im Hause aufhalten, freut sie sich sicher über ein Kratzmöbel zusätzlich. Dies ist jedoch nicht so existenziell wichtig wie für reine Stubentiger.

Wohnungskatzen – gerade unsere Thaikatzen mit ihrem orientalischen, siamesischen Temperament – brauchen Kratzbäume, Kratzbretter und weitere Klettermöglichkeiten, um neben der Krallenpflege auch ihrem natürlichen Bewegungsbedürfnis nachkommen zu können. Der Fantasie ihrer Menschen sind dabei auch keine Grenzen gesetzt, weitere, der Wohnung angepasste Möglichkeiten zu bauen. Nicht nur die Thai wird es gerne annehmen. Gute, kostengünstige Bauanleitungen sind vielfach im Internet zu finden. Besonders wichtig dabei sollte natürlich die Sicherheit der Katze sein! Der Kratzbaum, wie alle anderen Gelegenheiten, sollten sehr standfest bzw. fest angebracht sein, da sie zum Teil heftig beansprucht werden. Auf eventuelle Verletzungsgefahren sollte zudem jedes Möbel geprüft sein. Dabei ist hier zu erwähnen: Qualität hat seinen Preis und ist oft langlebiger.

Beim Gehen sind die Krallen eingezogen. Sollte sich die Kralle jedoch in Richtung des Pfotenballens formen, kann sie einwachsen und im schlimmsten Falle sogar zu Entzündungen führen. Besonders die sehr geschwungene Daumenkralle kann dieses Problem bereiten. Das macht sich bspw. durch häufiges Hängenbleiben an Teppichen bemerkbar. Dies ist schmerzhaft für die Katze und hat eine tierärztliche Behandlung zur Folge. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, ist es sinnvoll, mit speziellen Krallenscheren (bei mancher Katze) selbst Hand anzulegen. „Die Katzenkralle besteht aus zwei Teilen: Das Krallenhorn ist die äußere Schicht der Kralle. Dabei handelt es sich um totes Horngewebe. Wie beim menschlichen Fingernagel ist dieser Bereich schmerzunempfindlich und kann gekürzt werden. Durchblutet und schmerzempfindlich hingegen ist das Mark im Inneren der Kralle. Bei gutem Licht können Sie das rosafarbene Gewebe bei den meisten Katzen durchschimmern sehen. Am besten ist es, sich das Krallenschneiden vom Tierarzt zeigen zu lassen. Vergewissern Sie sich vor jedem Schnitt, dass das Krallenmark außer Reichweite der Schere liegt.“ Äußerst aufmerksam sollte man auf die Krallen bei älteren Samtpfoten legen. Bei den Senioren verändert sich die Qualität des Krallenhorns. Sie können dick und schnell lang werden. Somit ist eine regelmäßige Überprüfung empfehlenswert.

Autor: Caroline

Quelle: TASSO Newsletter 2017