Katzenfreundschaften – Wahrheit oder Mythos? Erfahrungen unserer Züchterin

Katzenfreundschaften werden immer bekannter und auch wir Züchter der Thaikatzen werden immer wieder gefragt, ob es denn stimmt, dass man unsere Katzen nicht allein halten sollte?

Darauf gibt es sicher keine allgemein gültige und Pauschalantwort, also hier einige Gedanken und Erfahrungen dazu:

Als Kind auf dem Bauenhof meiner Oma habe ich natürlich viele Katzen erlebt, es waren immer mindestens 2 auf dem Hof und sie durfen damals schon mit ins Haus, zumindest in die Küche, und auf der Bank an der Heizung schlafen. Ich habe nur nie gesehen, dass diese Katzen zusammen gelegen haben oder so etwas wie Freundschaft „pflegten“. Darum kam es mir richtig vor, meine erste eigene Katze allein zu halten. Sie war zufrieden und wurde sehr alt. Als absehbar war, dass sie nicht mehr sehr lange leben würde, machte ich mich auf die Suche nach einem Nachfolger: ich ging zu Katzenausstellungen und lernte bald Thaizüchter der Magic Thai Goblin´s kennen. Ich durfte sie besuchen und war erstaunt, dass 5 oder 6 Katzen in einem Haushalt zusammen lebten, kuschelten und zufrieden waren! Die Züchterin versicherte mir, dass nicht immer alle friedlich zusammen leben und es schon mal Streit um Lieblingsplätze, Spielzeug oder den Schoß des Menschen gibt. Doch das waren keine bösartigen Kämpfe, die man vom „Einzelgänger Katze“ erwarten würde…

Somit war auch für mich klar: die Thai ist eine soziale Katzenrasse und braucht einen Katzenkumpel zum Glücklichsein!

Fast parallel dazu hatte ich auch Bengalen auf den Ausstellungen gesehen und war von ihnen genauso fasziniert. Damit war die Zwickmühle perfekt: für welche Rasse sollte ich mich entscheiden???

Ich machte einfach einen Kompromiss und vor einigen Jahren kam erst eine Thai und wenig später eine Bengal zu uns! Beide waren noch Kitten und verstanden sich, spielten zusammen und wenn wir Menschen nicht zu Hause sind, sind sie trotzdem nicht alleine!

Was mir auffiel war, dass bei beiden Katzen unbedingt der Grad der Aktivität ähnlich sein muss: wenn die Thai nach langem Spielen und neugierigem Dabeisein zufrieden und ausgepowert schlafen geht, wartet die Bengal noch auf ein Extra an Bewegung. Wenn ich eine charakterlich ruhigere Rasse zu einer der beiden dazu gewählt hätte, wäre die Ruhigere irgendwann sicher genervt und überfordert gewesen. Diese beiden Rassen passen aber sehr gut zusammen und verstehen sich prinzipiell. Man darf natürlich nicht denken, dass sich automatisch jede Katze mit der anderen versteht, weil sie gleich aktiv sind. Auch Katzen haben ihre Vorlieben und wenn der vom Menschen ausgesuchte Partner unsympathisch ist, kann man das nicht ändern!

Grundsätzlich sehe ich bei vielen Züchtern Gruppen von Katzen, die toll zusammen passen, auch unterschiedlicher Rassen! Also denke ich, mit der richtigen Vorauswahl (gut sozialisierte Katze, beratender Züchter und überlegtes Zusammenführen) ist eine Rasse-Freundschaft auf jeden Fall eine klasse Freundschaft und wir Menschen können uns an den Unterschieden freuen und immer wieder Neues lernen!

Inzwischen sind es bei uns 2 Thai-Katzen und im Moment 3 Bengalen; ein Haus voller Bewegung und stundenlangem Schlafen, mit immer wieder neuen Katzenideen, wo man hinspringen und -klettern kann, was essbar ist und was unbedingt zum Spielen taugt… :-). Für uns passen diese zwei lebhaften, neugierigen Rassen perfekt und ich würde nie mehr eine Einzelkatze halten, außer es tut ihr gut, alleine zu leben!

Auf den Bildern ist einmal unsere Thai mit ihren eigenen und den adoptierten Bengal-Kitten zu sehen. Auf den anderen Bildern ist unser Thai-Kater mit dem aktuellen Bengal-Wurf. Er hat die „Vater-Rolle“ übernommen und versteht sich bis heute super mit den Kitten! Die zwei fast erwachsenen Bengalen „Hugo“ (black-tabby-spotted) und „Pia“ (snow/seal-lynx-point) sind noch nicht vermittelt!

Ich gebe gern mehr Auskunft über meine Erfahrungen mit Bengalen und Thai-Katzen und falls Interesse an „Hugo“ und „Pia“ (geb. im Februar 2019) besteht, kontaktieren Sie mich gern über die MTG-Seite!“