Mitglieder des Thuringia Cats e.V. besuchen das Wildkatzendorf Hütscherode

**Freitag: Anreise und Stadtführung**

Am Freitag begann unser jährliches Treffen des Vereins Thuringia Cats e. V. Schon die Anreise nach Bad Langensalza war ein Abenteuer, da Mitglieder aus allen Ecken Deutschlands zusammenkamen: aus dem Münsterland, dem Ruhrgebiet, dem Schwabenland, Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Insgesamt waren wir 33 Personen, darunter 8 Kinder, die sich darauf freuten, ein Wochenende voller Aktivitäten und herzlicher Gemeinschaft zu verbringen. Unsere Unterkunft, das Hotel Alpha, empfing uns mit offenen Armen und bot uns eine gemütliche Basis für unsere bevorstehenden Ausflüge.

Am Abend stand eine Stadtführung durch die historische Altstadt von Bad Langensalza auf dem Programm. Die engen, gepflasterten Straßen und die malerischen Fachwerkhäuser versetzten uns in eine andere Zeit. Wir erfuhren vom Brauchtum des Bierlochs und der Bierbrautradition in Bad Langensalza. Besonders beeindruckend war der Besuch des japanischen Gartens. Inmitten des kunstvoll angelegten Teichs, der Brücke und den sorgfältig gepflegten Pflanzen fühlten wir uns in eine fernöstliche Oase versetzt. Die Kinder hatten großen Spaß dabei, die Koi-Fische im Teich zu beobachten, während wir Erwachsenen die ruhige und besinnliche Atmosphäre genossen.

Den Tag ließen wir bei einem gemütlichen Abendessen in der Ratswaage ausklingen. Hier konnten wir regionale Spezialitäten probieren und uns über unsere gemeinsamen Interessen austauschen. Der Abend war erfüllt von Lachen und angeregten Gesprächen, was die Vorfreude auf die kommenden Tage nur noch steigerte.

**Samstag: Kultur und Abenteuer**

Der Samstag begann mit einem kulturellen Highlight: einem Besuch im Bratwurstmuseum in Mühlhausen. Dort tauchten wir ein in die Welt der Thüringer Bratwurst. Wir lernten viel über die Geschichte und Herstellung dieses kulinarischen Thüringer Schatzes und durften natürlich auch an den Ständen selbst probieren. Besonders die Kinder waren begeistert von dem Spielplatz, den Tieren und den schönen Außenanlagen im Bratwurst-Thema. Das Museum und der angrenzende Park boten eine wunderbare Mischung aus Bildung und Genuss, die allen viel Freude bereitete.

Am Nachmittag stand ein sportliches Abenteuer auf dem Programm: die Draisinenfahrt auf einer alten Eisenbahnstrecke in Lengenfeld unterm Stein. Mit viel Vorfreude bestiegen wir die Draisinen, bereit für eine aufregende Tour. Der Weg führte zunächst bergauf, und wir mussten kräftig in die Pedale treten. Die Anstrengung wurde jedoch durch die wunderschöne Landschaft und die fröhliche Gemeinschaft auf den Draisinen belohnt.

Ein besonderes Highlight waren die langen, alten Eisenbahntunnel, durch die wir fuhren. Die kühle Luft und das geheimnisvolle Dunkel der Tunnel sorgten für eine spannende Abwechslung und ließen uns die Anstrengung fast vergessen. Am Ende der Strecke legten wir eine kurze Pause ein, um uns zu stärken. Ein kleiner Snack und erfrischende Getränke gaben uns neue Energie für den Rückweg. Dann wurden die Draisinen gewendet und es ging mit Affenzahn bergab. Der Fahrtwind blies uns ins Gesicht, und die Kinder jubelten vor Freude, auch wir Erwachsenen genossen das rasante Tempo in vollen Zügen. Die Fahrt war ein unvergessliches Abenteuer, das uns allen lange in Erinnerung bleiben wird.

Nach der sportlichen Aktivität gekehrten wir zur Stärkung im Brauhaus Zum Löwen in Mühlhausen ein. Hier genossen wir deftige Spezialitäten und frisch gebrautes Bier in gemütlicher Atmosphäre. Der Höhepunkt des Abends war jedoch die nächtliche Stadtführung „Hexen, Huren, Halsabschneider“. Unser Stadtführer im Mönchsgewand erzählte mit viel Leidenschaft und ein wenig Grusel von den dunklen Kapiteln der Stadtgeschichte. Wir lauschten gebannt den schaurigen Geschichten und erfuhren von Hexenverfolgungen, zwielichtigen Gestalten und geheimen Machenschaften. Die Führung war sowohl lehrreich als auch unterhaltsam und ließ den Abend spannend ausklingen.

Impressionen vom Bratwurstmuseum:

Impressionen von der Draisinenfahrt auf der Eisenbahnstrecke in Lengenfeld unterm Stein:

Impressionen von der Stadtführung und dem gemütlichen Abend in Mühlhausen:

**Sonntag: Naturerlebnis und Abschied**

Am Sonntag stand ein Naturerlebnis der besonderen Art auf dem Programm: der Besuch im Wildkatzendorf Hütscheroda. Das Wildkatzendorf liegt idyllisch am Rande des Nationalparks Hainich und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bedrohten Wildkatzen zu schützen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bei einer geführten Tour erfuhren wir alles über die Lebensweise und den Schutz der Wildkatzen. Besonders beeindruckend war die Fütterung, bei der wir die scheuen Katzen aus nächster Nähe beobachten konnten. Der Ranger erzählte uns, dass die Wildkatzen eine ausgeprägte Scheu vor Menschen haben und sich deutlich in ihren Merkmalen von der europäischen Hauskatze unterscheiden. Die Kinder waren fasziniert von den Tieren, und auch wir Erwachsenen waren tief beeindruckt von der Arbeit des Wildkatzendorfs.

Anschließend machten wir eine geführte Wanderung auf dem Wildkatzen-Schleichpfad. Unser Weg führte uns durch dicht bewaldete Abschnitte, vorbei an umgefallenen Bäumen und offenen Lichtungen. Immer wieder blieb unsere Naturführerin stehen, um uns auf Besonderheiten am Wegesrand hinzuweisen. Einmal zeigte sie uns den Eingang zu einem verlassenen Dachsbau, ein anderes Mal erklärte sie die Bedeutung von bestimmten Baumarten für das Waldökosystem. Die Vielfalt der Eindrücke und die lebhaften Erklärungen machten die Wanderung zu einem lehrreichen und zugleich entspannenden Erlebnis. Wir konnten einen tiefen Einblick in die Struktur des Waldes erhalten. Am Ende freuten sich die Kinder besonders über einen in den Wald integrierten Parcours, der zum Klettern und Hangeln einlud. Die Wanderung durch den schönen Nationalpark bot uns auch viele Gelegenheiten, sich in der Gruppe auszutauschen und die gemeinsame Zeit zu genießen.

Für die Kinder gab es in der Wildkatzenscheune noch viel zu entdecken. Die Scheune bot zahlreiche interaktive Stationen, an denen die Kinder spielerisch mehr über die Wildkatzen und ihren Lebensraum erfuhren. Besonders beliebt war der nachgestellte Wildkatzenbau, in den die Kinder hineinkriechen konnten, um das Leben der Wildkatzen hautnah zu erleben. Im Wildkatzenkino gab es ein Eis und die Kinder schauen sich Filme über das Leben der Tiere im Wald an.

Und dann hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. Nach einem Wochenende voller spannender Erlebnisse und herzlicher Gemeinschaft mussten wir uns voneinander verabschieden. Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck traten wir die Heimreise an, dankbar für die wunderbare Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben. Ein herzliches Dankeschön möchten wir an dieser Stelle an Carola richten, die mit viel Engagement und Sorgfalt dieses wundervolle Treffen organisiert hat. Dank deiner Planung und deinem Einsatz wurde unser Wochenende in Bad Langensalza zu einem unvergesslichen Erlebnis.