ITC-Treffen im Jahr 2012 in Arnstadt
Erstmals folgten wir heuer der Einladung zum internationalen Thai-Katzen-Treffen des ITC vom 4. bis zum 6. Mai nach Arnstadt in Thüringen.
Unsere Reise begann am Donnerstag Nachmittag. Einige Stunden fuhren wir zwischen endlosen LKW-Kolonnen durch Österreich und Deutschland. Als wir die ehemalige innerdeutsche Grenze passierten, war mit einem Mal der Verkehr bedeutend weniger und wir konnten die wundervolle Landschaft Thüringens schon während der Fahrt genießen.
Fasziniert von diesem beeindruckenden Farbspiel aus den verschiedensten Grüntönen, gemischt mit dem Gelb der Rapsfelder, kamen wir am Abend in Arnstadt, im Hotel Krone – einem sehr sympathischen, altehrwürdigen Jugendstil-Hotel – an. Als nach und nach der österreichische Teil der Gäste eintraf und wir gemeinsam zu Abend aßen, war sofort die Vertrautheit über die gemeinsame Liebe zu unseren Katzen spürbar.
Mit einem Spaziergang durch die Altstadt von Arnstadt ließen wir den ersten Abend ausklingen.
Am Freitag, nach dem Frühstück, machten sich die bereits anwesenden Teilnehmer gemeinsam zu einem Spaziergang durch Arnstadt, die Stadt von J.S. Bach, auf. Wir besuchten das Gärtner-haus mit dem Stadtmodell um 1740 und anschließend die Schlossruine Neideck.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen besichtigten wir noch die kleine, helle Bachkirche mit ihrer einzigartigen Orgel.
Um 16h war offizieller Beginn des Treffens.
Nach einer sehr herzlichen Begrüßung ging es zur Stadtbrauerei Arnstadt, wo wir vom Arnstädter Bierrufer in die traditionsreiche Braukunst des Arnstädter Bieres – sehr humorvoll, im historischen Kostüm – eingeweiht wurden. Wird doch in dieser Brauerei seit 1404 Bier gebraut und die traditionelle Thüringer Bratwurst verkauft, die viele von uns anschließend gemeinsam mit dem Arnstädter Bier verkosteten.
Einst gab es in der Region um Arnstadt 130 historische Brauhöfe – die Aufgabe des Bierrufers bestand deshalb darin, der Bevölkerung zu verkünden, wo gerade Bier verkauft wurde. Auch wurde hier im Jahr 1617 das Weizenbier erfunden.
Am Samstag ging es gleich morgens mit dem Bus zur Wartburg in Eisenach – monumental auf einem Berge des Thüringer Waldes gelegen. Seit 1999 gehört das imposante Bauwerk zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Über die ehemalige Zugbrücke betraten wir die Burg, in der die heilige Elisabeth, Gattin des Landgrafen Ludwig IV, lebte und sich ganz der Pflege und Unterstützung von Kranken und Hilfsbedürftigen widmete.
Wieder wurden wir sehr humorvoll durch die teilweise aus dem 12. Jh. stammende Burg geführt:
*durch den Sängersaal, in dem einst ein Wettstreit der Minnesänger stattfand, den schließlich Meister Klingsor, Minnesänger und Magier, schlichten musste.
Die Sage darüber diente Richard Wagner als Vorlage für seine Oper „Tannhäuser“.
*in die Burgkapelle mit der Abendmahlszene aus dem 13. Jahrhundert
*in den prachtvollen Festsaal, mit seiner ausgezeichneten Akustik, den sogar der Bayernkönig Ludwig II in Neuschwanstein nachbauen ließ.
*in die Lutherstube, in der sich Martin Luther, nachdem er vom Wormser Reichstag für vogelfrei erklärt wurde, als „Junker Jörg“ versteckte und das Neue Testament in elf Wochen übersetzte.
*durch das Museum, dessen Gründung Goethe höchstpersönlich initiiert hat.
Am Sonntag ging es dann nach der Sitzung des ITC mit dem Zug nach Erfurt. Eine freundliche Reiseleiterin führte uns durch dieses sehenswerte Städtchen, das seinen Aufstieg und Reichtum der Waidpflanze verdankt, aus der blaue Farbe hergestellt wurde.
Wir bewunderten die schön restaurierten Häuser am Fischmarkt, die Krämerbrücke, die zum Weltkulturerbe gehört, Michaelikirche und Universität, an der unter anderem Martin Luther studierte, sowie den alten jüdischen Teil samt ältester erhaltener europäischer Synagoge.
Der Wettergott meinte es etwas besser mit uns – es begann erst gegen Ende der Führung wieder zu regnen.
Den Abschluss bildete ein köstliches Mittagessen in einem traditionsreichen Gasthof am Fischmarkt.
Es war ein tolles Erlebnis, in dem wunderschönen, geschichtsträchtigen Thüringer Land, mit sehr netten, gleichgesinnten Menschen einige Tage verbringen zu dürfen.
Nochmals den allerherzlichsten Dank an Carola für die wunderbare Organisation der ansprechenden und interessanten Reise, auf der man bekannte Katzenfreunde wieder treffen und neue kennenlernen konnte!