Narkosen und Zahnbehandlungen bei Katzen

Das sollten uns nicht nur unsere Thaikatzen wert sein…

Liebe Katzenbesitzer,

heute ist mir dieser Artikel von Ralph Rückert, Tierarzt in Ulm untergekommen…

„Narkosen und Zähne: Nach wie vor die Arschkarten der Katze!“ von Ralph Rückert, Tierarzt, nachzulesen unter:

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19837

Er trifft wieder einmal den Nerv und so möchte ich kurz auch einige meiner Erfahrungen hierzu einfließen lassen.

Ja, es ist richtig, man möchte nie gern zu viel bezahlen. Lieber weniger. Und für so Manchen ist das um den Preis feilschen und Handeln auch zum Sport geworden. Unter dem Motto „Geiz ist geil“ haut sich Mancher gern auf die Schenkel, wenn er wieder ein „Schnäppchen“ machen konnte…

Sicher auch ich denke oftmals, wenn die TA-Rechnung ins Haus flattert, muss das eigentlich so teuer sein…

Aber dann, wenn ich mit meinen Katzen ein Problem habe und meine Tierärzte oder die Fachärzte sich sofort um mein Tier zuverlässig und liebevoll kümmern, sind meine Gedanken sorgenvoll woanders:

Was hat sie? Hat sie Schmerzen? Wird sie wieder gesund? Habe ich etwas falsch gemacht oder übersehen?

Meine Katzen haben Vertrauen zu mir und lassen sich zum Glück ohne Probleme untersuchen und behandeln. Ich bin während der Behandlung bei ihnen, kann zusehen, wie sich die Ärzte und Helfer mühen und was für Apparaturen sie vorhalten, damit wir schnelle Ergebnisse zur Ursache bekommen und die Hilfe sofort erfolgen kann. Dabei werde ich in die Behandlung von den Ärzten einbezogen, bekomme auf allen Fragen verständliche Antworten, kann meine Bedenken oder Einwände einfließen lassen. Und ja, bei jeder, aber auch wirklich jeder Untersuchung erfolgt auch eine Zahnkontrolle!

Und ob Zahnsteinentfernung, eine Kastration oder eine andere OP ansteht, es ist so enorm wichtig, wie, unter welchen Bedingungen ein Tier in Narkose kommt und wie es wieder aufwacht. Und ganz sicher, mit welchem Narkose-und Operationsmitteln gearbeitet wird.

Leider musste ich auch Erfahrungen machen, als meine Katze einfach nicht aus der Narkose zurückkommen wollte. Es war der Bereitschaftsarzt (Provinz, keine Klinik), der wohl hier gespart hatte… Man hat in einer solchen Situation nicht nur furchtbare Angst um sein geliebtes Tier wenn es einfach nicht aufwachen will und die Temperatur unter 35 Grad absinkt. Man bekommt Panik. Denn meist passiert es nachts, Feiertags…wenn der eigene Tierarzt nicht zu bekommen ist.

Es sollte für keinen Katzenbesitzer eine Frage geben, sofort die nächste größere Tierklinik aufzusuchen, wo nicht nur Tag und Nacht ein Arzt, sondern auch die entsprechende Technik da ist.

Auch ich habe das mit meiner Katze gemacht. Bei Aufnahme waren ihre Werte lebensbedrohlich. Der Blutverlust viel zu hoch, alles war im Keller. Doch man hat sie mir „zurückgeholt“ und rundum so gut versorgt, sodass ich sie schon einen Tag später zu Hause ohne Probleme gesundpflegen konnte.

Man hatte die Sachkenntniss, weil die Befunde mittels guter Technik sofort da waren und die Bereitschaft dem Tier alles zu geben, was es braucht. Behandlung, Wärme, und nicht zu vergessen Fürsorge und Zuwendung, damit der Wille zu leben wiederkommt…

Ja, richtig. Der Preis war für mich für den ersten Moment schwindelerregend.

Aber es muss Jedem klar sein – gute, schnelle Behandlung kann es nicht zum Schnäppchenpreis geben.

Ich bin dann 2 Wochen später in dieselbe Klinik gefahren. Wir wollten Klarheit haben, ob bei der Not-OP beim Bereitschaftsarzt nicht noch innere Probleme auftreten könnten. Also wurde ein umfangreiches MRT gemacht. Es war zum Glück alles in Ordnung, ich habe jetzt Gewissheit.

Nun, die Folgen dieser dramatischen OP und dem langen Narkosezustand habe ich jetzt, nachdem ich den Artikel gelesen habe, noch besser verstanden. Tatsächlich war meine Katze viele Monate nach diesem Vorfall in ihrem Wesen total verändert, fremd, ängstlich. Sie hatte einen anderen Gesichtsausdruck. Jetzt nach langer Zeit wird sie allmählich wieder so, wie sie mal war, aufdringlich verschmust, zutraulich, mit ihrem süßen Gesichtchen…

Das war nur ein Beispiel, was mir bis heute „in den Knochen sitzt“ und ich nicht aus dem Kopf bekomme.

Zahn-OP‘s lasse ich bei Fachärzten, meist in der Uni-Klinik, machen. Da wo auch das Herz und andere Organe gut überwacht werden können. Die Zähne und der Kiefer bei Katzen haben schon in sich eine große Problematik. Und auch diese OP‘s sind wirklich kein Kinderspiel und sollten nur verantwortungsvollen Ärzten überlassen werden.

Und noch ein Erlebnis zum Thema: Narkosen bei der Katze

Unerhört wichtig ist für mich, wie die Katze wieder aus der Narkose „zurück“ kommt. Ich habe erlebt, wie ein absoluter Klasse-Chirurg meine Katze aufgeweckt hat. Er hat sie geschlagen und angeschrien, dabei immer mit der Hand ins Gesicht gegriffen, sodass das Katerle – er war noch vollkommen verstört – wie wild gefaucht und um sich gebissen hat. In diesem Zustand habe ich den Kater in meiner Katzenbox bekommen und musste dann mit ihm 300 km nach Hause fahren. Es wurde nie wieder der süße, anhängliche Kater, wie ich ihn vor der OP/Narkose hatte…

Also liebe Katzenfreunde:

Honoriert es Euren Ärzten, wenn sie sich Zeit nehmen und ruhig und besonnen mit Eurer Katze umgehen. Und sich für Eure Fragen, Beweggründe, Umstände der Erkrankung und Beratung Zeit nehmen.

Zeit kostet Geld!

Honoriert es, wenn sie gute Technik haben und bedenkt, dass die Technik nicht im 3-Schicht-Betrieb arbeitet.

Und ja, achtet auf die Zähne Eurer Katzen… Sie sind das Tor zur Gesundheit. Zahn-oder Kieferschmerzen werden von unseren Lieblingen nicht laut angezeigt.

Besprecht die Narkose, bleibt beim Tier, wenn es einschläft. Fragt, wie es munter werden soll. Wenn ein Tier nach einer Narkose wieder nach Hause geht, achtet auf seinen Kreislauf.

Bleibt bei ihm, wenn er noch benommen ist… Gebt ihm Wärme und Sicherheit.

Eure Carola

Autor: Carola Hopfe